Warum Theater und Achtsamkeit?
THEATERARBEITist wie ein Training fürs Leben. Sie bietet durch das „so tun als ob“ in der Rolle die Möglichkeit, Handlungsoptionen für das reale Leben auszuprobieren. Die Bühne funktioniert dabei wie ein Motivations-booster, sie fordert die Kinder heraus und lässt sie wachsen, im Schutz der Rolle sind viele Dinge möglich.
Theaterübungen machen wach und kreativ, sie trainieren die Fähigkeit, zu agieren und zu reagieren, ohne nachzudenken.
Gleichzeitig ermöglicht das Rollenspiel Perspektivwechsel und die Kinder lernen, sich in andere hineinzuversetzen. Das Spiel mit wechselnden Partnern bietet die Chance die Klassendynamik zu erneuern und dabei Vorurteile und soziale Grenzen zu überwinden.
ACHTSAMKEITSÜBUNGEN sind die 2. Säule unserer Arbeit, sie vertiefen die Erfahrungen, die die Kinder während des Trainings machen. In der Achtsamkeitsarbeit kommen die Kinder zur Ruhe und richten den Blick nach innen. Sie üben die Wahrnehmung des eigenen Körpers und lernen, sich der Dinge, die sie fühlen, denken und tun, bewusst zu werden.
Nachweisbare hirnphysiologische Effekte der Achtsamkeitsarbeit sind u. a. eine gezielte Aufmerksamkeitsregulation, ein erhöhtes Körperbewusstsein und eine verbesserte Emotionsregulation.
Theater- und Achtsamkeitsübungen stärken das Selbstbewusstsein und fördern die Kernkompetenzen des menschlichen Miteinander.
Unsere Arbeitsweise
Wir arbeiten mit unterschiedlichen Übungen aus dem klassischen Theater, dem Impro-Theater und dem biografischen Theater. In einem geschützten Raum können
die Kindern sich ausprobieren, frei von Anforderungen und Leistungsdruck.
In einfachen, improvisierten Szenen schlüpfen sie spontan in unterschiedliche Rollen und erleben Perspektivwechsel: Kinder spielen Erwachsene, Bäume oder Tiere. Ein Junge spielt ein Mädchen, ein schüchternes Kind wird zum mutigen Anführer einer Clique.
Als Material dient die Phantasie der Kinder, gemeinsam entwickeln sie daraus Spiel-situationen. Dabei sind alle die ganze Zeit beteiligt, mal als Schauspieler:in, mal als Zuschauer:in.
Nachhaltigkeit
Die Erfahrungen aus den Übungen werden immer wieder gemeinsam besprochen und ausgewertet. Dabei üben die Kinder zu beschreiben, was sie erlebt, gefühlt und beobachtet haben. Um die Erfahrungen nachhaltig und reproduzierbar zu machen, setzen wir „Anker“ in Form von kleinen Erinnerungsstücken, die die Kinder mit nach Hause nehmen. Damit können sie ihre Erfahrungen „in die Tasche stecken“ und jederzeit daran anknüpfen.
Alle Übungen können und sollen im Anschluß an das Training selbständig weiter praktiziert werden.